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1304. Juli 15. Sprottau.

id. Jul.

Konrad, Herzog von Schlesien und Herr von Sagan, erneuert den Bürgern der Stadt Sprottau die durch Brand verloren gegangenen Privilegien, dass sie zu Recht besitzen: 30 Hufen vor der Stadt gegen die Heide gelegen nebst dem Zins von allen au dieses Land anstossenden Gärten und 5 angrenzenden Hufen zur Viehweide, ferner die Mühlen an der Sprotte von der Mühle der Frau Meyden bis zur Mündung in den Bober (Bobrau), und auf letzterem von der Mühle des Erbvogtes usque ad transitum civitatis, desgleichen das Recht der freien Fischerei 1/2 Meile flussaufwärts und 1/2 Meile flussabwärts, den sogenannten Bürgerwald, welchen der alte Weg, von der Wiese des Herzogs bis zu den Aeckern der Bauern von Leshchen (Leschen) begrenzt, und schliesslich das Recht, dass innerhalb einer Meile kein Kretschmer, Fleischer, Bäcker, Schuster, Schneider noch Gewandschneider auf Stadtgrund sich niederlassen darf.

Z.: die Ritter Wolveram v. Pannwiz, Konrad v. Kalcrute (Kalkreuth), Pezko v. Hezlech (Häslicht), Pezko v. Nebelshcicz (Niebelschütz), Mollo v. Scherna; ferner Albert Pfarrer in Sprottau. Ausgef. durch den herzogl. Notar Friedrich v. Buntense.


Or. im Sprottauer Stadtarch. No. 3 mit dem an rothen Seidenfäden hängenden Adlersiegel des Herzogs mit dem kleinen Adlerrücksiegel. Mangelhafter Abdruck bei Tschoppe und Stenzel Urkundensamml. S. 447 nach einem Privilegienbuch des 18. Jahrh.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.